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Woher kommen die Au-pairs?

Zurzeit kommen jährlich ca. 5000 Au-pairs nach Deutschland aus visapflichtigen Ländern. Da im Vergleich zu früheren Jahren die örtliche Agentur für Arbeit sowie die örtlich zuständige Ausländerbehörde nicht mehr beteiligt sind, hat sich die Verfahrensdauer erheblich gemindert. Angaben im Netz, die von 6-12 Wochen sprechen, sind veraltet. Zurzeit dauern die Visaverfahren ab dem Botschaftstermin bei uns ca. 2 Wochen. Danach kann Ihr Aupair unmittelbar einreisen. Zwischen dem Erstkontakt mit unserer Agentur und bei intensivem Chatten und Skpyen mit den Bewerbern und einer zügigen Einigung kann die Zeitspanne bis zur tatsächlichen Ankunft in ihrer Familie ca. 4 Wochen betragen. Nur für wenige Länder, wie z.B. Madagaskar gelten Besonderheiten; darüber klären wir Sie aber rechtzeitig auf.

Das größte Kontingent der Au-pairs kommt unverändert aus Osteuropa; Ukraine, Russland und Georgien stellen fast 40% der Bewerber; allerdings mit leicht sinkender Tendenz. Geographische Nähe, historische Verbundenheit und vor allem die hohe Zahl an Philologie Studentinnen sind hierfür die Gründe. In der Regel vermitteln wir angehende oder ausgebildete Lehrerinnen; die somit über fundierte Pädagogik- und Sprachkenntnisse verfügen. Viele arbeiten sehr gerne und sehr gut mit Kindern in der Altersgruppe 6 bis 14 Jahre, weil dies auch ihren Erfahrungen in der Ausbildung als Leiter von Feriencamps oder als Praktikant in der Schule entspricht. Viele dieser Au-pairs setzten Ihr Studium nach dem Aupair Aufenthalt in Deutschland fort, oder vertiefen ihr Wissen durch ein Anschlusstudium

An zweiter Stelle folgen Bewerber aus Lateinamerika in stetig wachsender Zahl. Aus Kolumbien z.B. kommen zurzeit genauso viele Au-pairs wie aus Russland oder China. Die Programme und Sprachkurse sind vor Ort in Südamerika zwar teuer, aber eine wachsende Mittelschicht, vor allem in Mexiko, Kolumbien und Ekuador kann es sich mehr und mehr leisten, ihre Kinder nach Europa als High School Schüler, Sprachstudenten oder Au-pairs zu entsenden. Die meisten kehren nach dem Aupair Aufenthalt in ihre Heimatländer zurück, und haben für ihre berufliche Zukunft bedeutsame Pluspunkte gesammelt. Ein Aufenthalt in den USA oder Europa ist ein großer Karriere Faktor. Die Deutschkenntnisse sind in aller Regel geringer als die Englischkenntnisse, aber die Kinderbetreuungserfahrung ist groß; viele haben Praktika in Kindergärten, Kindertagesstätten oder Feriencamps absolviert; oft liegt ein Schwerpunkt in der Altersgruppe der Kinder zwischen 3 und 10 Jahren.

In etwa gleichstark ist die Gruppe der asiatischen Länder, vor allem mit Au-pairs aus Nepal und China. Viele Familien schätzen die meist zurückhaltende; sehr freundliche und fleißige Art dieser Au-pairs, die Kooperation ist sehr angenehm. Von allen Ländern benötigen diese Au-pairs aber die längste Anpassungsphase, da die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern wie Indonesien oder China vergleichsweise völlig andere sind.

Afrikanische Au-pairs kommen in größerer Zahl nur aus ganz wenigen Ländern: Madagaskar, Simbabwe; Kamerun, Südafrika und Elfenbeinküste. In allen anderen Ländern ist die Ablehnungsquote bei der Visaerteilung sehr groß. Familien schätzen die nahezu perfekten Englisch- bzw. Französischkenntnisse dieser Au-pairs. In Simbabwe; Südafrika und Kenia ist Englisch die Schul-und Amtssprache; in Kamerun, Senegal und der Elfenbeinküste ist es Französisch. Au-pairs aus Afrika sind hervorragend in der Betreuung von Babys und Kleinkindern, in der Altersgruppe von 0 bis 6 Jahren. Das Aufwachsen in größeren Familien, die frühzeitige Heranführung in Verantwortung gegenüber jüngeren Geschwistern sowie die verbreitete Au-pair Tätigkeit im eigenen Land bei Verwandten in den Schul-und Semesterferien gewähren größtmögliche Erfahrungen, die auch die Haushaltsführung umschließen.

Aus den EU Ländern wie z.B. Spanien bewerben sich ebenfalls viele Au-pairs, die aber nur eine kurze bis sehr kurze Verweildauer bei den Gastfamilien haben. Die Einreise und die nicht erforderliche Arbeitsgenehmigung machen den Start extrem einfach und attraktiv. Genauso flexible und einfach ist aber auch die Beendigung des Aupair Verhältnisses. Während ein Aupair aus einem visumspflichtigen Land oft nur einmal im Leben die Chance erhält, nach Deutschland einzureisen, und das Visum zunächst nur für Sie als Gastfamilie erteilt wird, sind die EU Au-pairs an keine „Auflagen“ gebunden. Sie können jederzeit ohne Komplikationen die Familie und/oder ihren Job wechseln, eine Tätigkeit mit einem höheren Stundenlohn ist oft schnell auf dem allgemeinen Stellenmarkt gefunden, der ihnen als EU Bürger auch große Chancen gibt. Der vergleichsweise hohe Lebensstandard gegenüber den meisten visapflichtigen Herkunftsländern führt oft zu höheren Ansprüche und Geldforderungen. Wir vermitteln EU Au-pairs, aber stets mit dem Hinweis auf diese Gegebenheiten; für manche Familien sind sie dennoch von großem Interesse.

Aus den sog. „English native speaking countries“, wie den USA, Kanada, Australien, Neuseeland reisen entgegen dem äußeren Anschein auf den Internetportalen nur eine geringe Anzahl ein, von denen wiederum die meisten die vereinbarte Vertragsdauer von 6 oder 12 Monaten nicht absolvieren, weil Ihnen nicht genügend bewusst ist, dass es sich in erster Linie nicht um ein Programm handelt, bei dem individuelles Reisen in Europa im Vordergrund steht, sondern dass die Au-pair Tätigkeit auch ein anstrengender und verantwortungsvoller Job ist. Aufgrund der sehr geringen finanziellen Attraktivität ist das Aupair Programm nach Europa in den USA insgesamt nicht populär. Das Gegenteil stellt das Aupair Programm in die USA dar, mit der Vergütung von 800 USD/Monat, bezahlten Visa und Flugkosten für die ausländischen Aupairs sowie eine Woche kostenlose Vorbereitungskurse in NY. Ermöglichen tut das die Vermittlungsgebühr von ca. 8.000 USD, die Gastfamilien dafür entrichten. Dieser immense Unterschied lässt das Aupair Programm für Amerikaner nach Deutschland umso unattraktiver erscheinen.

Der Wunsch nach englischsprachigen Au-pairs wird im Wesentlichen durch Au-pairs aus Ländern gedeckt, in denen Englisch die Schul-und Amtssprache ist, wie in einigen afrikanischen Ländern wie Südafrika, Simbabwe, Kenia. Die Bewerber, die von dort mit guter Schul- bzw. Hochschulausbildung kommen, verfügen über exzellente bzw. perfekte englische Sprachkenntnisse, von denen die Kinder hier profitieren und die englische Sprache lernen bzw. vertiefen können, manchmal auch die Gasteltern.

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